Keine Fragen offen – Drei ???-Autor liest am Gymnasium Taunusstein

„Na, wie heißt denn der erste Detektiv?“, fragt Marco Sonnleitner, seines Zeichens langjähriger Autor der Jugendbuchreihe „Die Drei ???“, lächelnd. Dutzende Hände schießen in die Höhe. „Justus Jonas“, antwortet der Junge im blauen Sweatshirt, den Sonnleitner um die Antwort bittet. Fast alle übrigen Fünft- und Sechstklässler des Gymnasiums Taunusstein, die sich in der Aula versammelt haben, hätten das natürlich auch gewusst. Seit Wochen haben sie dem 30. November entgegengefiebert.

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„Wo leben die drei Detektive?“, erkundigt sich Sonnleitner weiter. „Und wo haben sie ihre Zentrale?“ Doch alle Fragen, die er den Kindern zum Einstieg stellt, sind für hartgesottene Fans natürlich ebenfalls viel zu leicht. Viele Kinder sind mit einem ganzen Berg an Büchern und CDs erschienen, um sie sich im Anschluss an die Lesung signieren zu lassen. Und nicht wenige haben auch „Die drei Fragezeichen, Im Haus des Henkers“, die Folge, aus der Sonnleitner liest, bereits verschlungen.

Trotzdem lauschen die Kinder den Worten des Autors gebannt. Sonnleitner wechselt ständig zwischen szenischem Lesen und kurzen Erläuterungen. Immer wieder stellt er Zwischenfragen, damit die Schüler sich selbst als Detektive betätigen können. Und sie machen begeistert mit, kombinieren, stellen Hypothesen auf. Auch als Sonnleitner nach der Lesung zur Fragerunde einlädt, stehen die Kinder Schlange, um ihr Wissen zu den drei Kult-Detektiven aus Rocky Beach zu erweitern.

„Warum ist Alfred Hitchcock auf so vielen Büchern zu sehen? Und wer ist Ihre Lieblingsfigur bei den drei Fragezeichen?“, fragt ein Schüler. „Wie sind Sie dazu gekommen, diese Romane zu schreiben?“, will ein anderer wissen. „Wie lange brauchen Sie, bis eine Folge fertig ist?“, legt eine Schülerin nach. Sonnleitner kommt ganz schön ins Schwitzen. Aber er lässt keine Fragen offen. „Peter Shaw“, gesteht er, „ist mein Lieblingsfragezeichen, weil der mal mutig, mal ängstlich ist – ganz so wie jeder normale Mensch auch.“

In den letzten knapp 15 Jahren hat der gebürtige Münchener 31 Bände der populären Krimireihe verfasst, von denen fast alle auch als Hörbuch erschienen sind. „Die erste Folge, die ich geschrieben habe, war „Panik im Park“. Das war damals natürlich etwas Besonderes, als das erste eigene Buch veröffentlicht wurde“, erinnert sich Sonnleitner. „Im Haus des Henkers“ ist im Februar 2015 als Buch erschienen. Vertont wird es allerdings frühestens im kommenden Jahr. Viele Fünft- und Sechstklässler des Gymnasiums Taunusstein haben nun also einen neuen Termin, dem sie entgegenfiebern können. Denn eins steht fest, seit dem 30. November 2015 gibt es in Taunusstein noch viel mehr Drei Fragezeichen-Fans als vorher.

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