Präventionsprojekt: „Cool sein – cool bleiben“ am Gymnasium Taunusstein
Gewalt ist ein Problem, das bei Jugendlichen immer öfter eintritt. Um Jugendlichen zu zeigen, wann Gewalt beginnt und wie man Konfliktsituationen vermeidet oder entschärft, gibt es Projekte, die speziell das Thema „Gewalt“ ansprechen.
Eines dieser Projekte wird von Dirk Sauerwein, dem Jugendkoordinator der Polizeidirektion Bad Schwalbach, geleitet.
Am Montag, dem 24. März, von 13.15 Uhr bis 15.25 Uhr, führte er das Projekt „Cool sein – cool bleiben“ mit der Klasse 8c des Gymnasiums Taunusstein durch. Dabei waren ihm die Schulsozialarbeiter des Gymnasiums, Holger Adam und Alexandra Wilkens, behilflich. Damit die Schüler den Ernst und die Wichtigkeit des Themas „Gewalt“ erkannten, erschien Dirk Sauerwein in seiner Polizeiuniform mit Dienstwaffe und unterstützte damit seine Autorität.
Als Einstieg wurde den Schülern ein Kurzfilm zum Thema Handygewalt gezeigt. Der Film handelte von einem Jungen, der am Bahnhof von anderen Jugendlichen zusammengeschlagen und dabei gefilmt wurde. Das entstandene Video wurde daraufhin von den Tätern im Internet veröffentlicht. Das Opfer erstattete bei der Polizei Anzeige gegen die Täter. Herr Sauerwein erläuterte den Schülern an dieser Stelle, welche Straftaten von den Tätern begangen wurden und wie sich das Opfer vor den Tätern hätte schützen können.
Nach der Einführung in das Thema „Gewalt“ durchliefen die Schüler eine praktische Übung, namens „Gewalt-Barometer“. Ziel dieser Übung war es, herauszufinden, wann für sie persönlich Gewalt beginnt. Alexandra Wilkens las kurze Situationen vor und die Klasse sollte ihre Meinung auf einer Linie zwischen den Schildern „Gewalt“ und „Keine Gewalt“ einordnen, indem sie sich auf die jeweilige Position zwischen den Schildern stellte. Bei dieser Übung konnte die Klasse feststellen, dass jeder eine andere Auffassung von Gewalt hat.
In einer weiteren Aufgabe wurden Verben zu dem Stichwort Gewalt, z. B. schlagen, erpressen, beleidigen, gesammelt, die dann Dirk Sauerwein nutzte, um den Unterschied zwischen physischer Gewalt und psychischer Gewalt zu erklären. Daraus schlossen die Schüler der 8c, dass Gewalt alles ist, was weh tut.
Mit einem Rollenspiel sollte den Schülern demonstriert werden, wie schwer es ist Konfliktsituationen auszuweichen und wie man solche dennoch am besten verhindert, z. B. einen Sicherheitsabstand wahren oder Blickkontakt vermeiden. Um die richtige Mischung aus Nähe und Distanz zu anderen Menschen zu finden, erklärte Dirk Sauerwein der Klasse die drei Distanzzonen: Intime Zone, Persönliche Zone, Gesellschaftliche Zone.
Die Klasse empfand stille Freude über das Projekt, da der eigentliche Nachmittagsunterricht entfiel. Manche Schüler werden sich etwas von dem, was sie in dem Projekt gelernt haben, mit auf ihren weiteren Weg nehmen. Falls davon ausgegangen wird, dass die am Projekt teilgenommenen Schüler ab sofort jegliche Konflikt- oder Gewaltsituation vermeiden werden, so irrt man sich, denn der Schulalltag sieht leider anders aus. Doch stellt das Präventionsprojekt eine Hilfestellung an all jene, die sich einer solchen Situation stellen müssen.