Jeder kann Leben retten!
Der plötzliche Herzkreislaufstillstand mit erfolgloser Reanimation ist die dritthäufigste Todesursache in zivilisierten Ländern.
In Deutschland erleiden jährlich mehr als 50.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand, von denen nur etwa 10 % der Betroffenen überleben. Über 60% der Fälle geschehen in Anwesenheit anderer Menschen, aber Hilfeleistung unterbleibt aus Unsicherheit und Angst.
Bis ein Rettungswagen den Einsatzort erreicht, dauert es im deutschlandweiten Durchschnitt 7 Minuten, in städtischen Randgebieten 10 Minuten, auf dem Land manchmal sogar länger. Bereits nach 30 Sekunden Herzkreislaufstillstand sterben erste Gehirnzellen ab, nach drei Minuten kommt es zu irreversiblen Hirnschäden. Gerade deshalb ist es so erschreckend, dass gerade mal 40% der Herz-Kreislauf-Stillstände von Laien reanimiert wurden. Viele dieser Leben könnten gerettet werden, wenn Laien umgehend mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen würden.
Um die Grundbegriffe der Herz-Lungen-Wiederbelebung flächendeckend und schnell zu vermitteln und jeden zum beHERZten Zupacken nicht nur zu befähigen, sondern auch zu animieren, haben die großen Hilfsorganisationen (JUH, DRK, Malteser, ASB, DLRG) die landesweite „Aktion Herzensretter“ ins Leben gerufen.
Nach dem Prinzip „train the trainer“ bildete am Dienstag, den 5.11.2019 Mark Joses, Ausbildungsleiter der Johanniter Unfallhilfe e.V., die SchülerInnen und Schüler unseres Schulsanitätsdienstes aus. Diese werden in den nächsten Wochen zusammen mit der betreuenden Lehrkraft Edgitha Stork in ihren Gruppensitzungen ein methodisch-didaktisches Rezept entwickeln, wie sie die Grundlagen der Herz-Lungen-Wiederbelebung an jüngere SchülerInnen vermitteln können.
„Wir haben uns zuerst nochmal mit der Theorie zum Herz-Kreislauf-Stillstand beschäftigt, um danach selbst die Reanimation an einem Dummy zu üben. Zum Abschluss haben wir in Gruppen Konzepte ausgearbeitet, wie wir das Wissen am besten an die verschiedenen Altersgruppen an unserer Schule vermitteln können.“, beschreibt Schulsanitäterin Salma den Ablauf des Fortbildungstages. Auch Schulleiter Matthias Gotthardt gesellte sich zu den Schulsanitätern und übte die Herz-Lungen-Wiederbelebung wie selbstverständlich mit.
Eine Reanimationsrate von 70-80% würde in Deutschland über 10.000 Menschen jährlich das Leben retten (weltweit über 300.000). Wie Schwimmen und Fahrradfahren werden Kinder auch die Methode der HLW nie wieder vergessen und in einer entsprechenden Situation wissen, was als „Herzensretter“ und „Lebensretter“ zu tun ist.
(S. Assouli, E. Stork)