Initiative „Aufklärung Organspende“ besucht Kurse der Q1

Am Mittwoch, den 19.12.2018, besuchten Studierende der Uni Mainz, die sich der Initiative „Aufklärung Organspende“ angeschlossen haben, den Ethikkurs Q1 von Frau Martin sowie die Religionskurse Q1 von Frau Müller und Herrn Dr. Wulfert. Der Kontakt wurde über Samira Reuß, eine ehemalige Schülerin unserer Schule, die derzeit in Mainz Medizin studiert, über Frau Martin hergestellt. Die Initiative „Aufklärung Organspende“ hat sich zur Aufgabe gemacht, neutral über das Thema „Organspende“ aufzuklären, um den Menschen eine unabhängige Entscheidung zu ermöglichen, ob sie im seltenen Falle eines „Hirntodes“, ihre Organe, oder auch nur einen Teil von diesen, spenden möchten.

Zunächst wurde das Wissen der Schülerinnen und Schüler abgefragt und auf erste Fragen eingegangen. Hierbei ging es z.B. um die Lebensdauer von Organen außerhalb des Körpers. Ein Torso aus der Biologiesammlung unterstützte den Einstieg in das schwierige Thema.

Mit einer sehr anschaulichen Präsentation wurde dargestellt, wie es zu einer bzw. auch keiner Organspende kommt. Dabei wurde erklärt, wie es zum umgangssprachlich seltenen Zustand „Hirntod“ kommt (fachlich korrekt: irreversibler Hirnfunktionsausfall) und wie dieser festgestellt wird. Außerdem wurde auf die Wichtigkeit eines Organspendeausweises hingewiesen, der die Wünsche, was mit dem eigenen Körper geschehen soll, an Angehörige und Ärzte weitergibt. Hierbei wurde auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass in einem Spenderausweis eingetragen werden kann, dass man alle, einige oder eben gar keine Organe spenden möchte. Somit macht der Ausweis sowohl die Befürwortung als auch die Ablehnung einer Organspende für die Mitmenschen transparent.

Um die Umsetzung der eigenen Wünsche zu gewährleisten, sollte somit jeder einen Organspendeausweis ausfüllen und an einem leicht auffindbaren Ort aufbewahren. Dies schafft, sowohl für die Angehörigen als auch für die Ärzte, eine größere Sicherheit, den Willen des Patienten, bzw. Versterbenden angemessen umzusetzen.

Anhand eines Beispiels wurde erklärt, welche Mechanismen in Gang gesetzt werden, wenn ein potentieller Spender der DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) gemeldet wird. Dabei wurde auf die Entnahme, den Transport von Organen und auch auf die rechtlichen Regelungen einer Kontaktaufnahme zwischen Organempfänger und den Angehörigen des Spenders eingegangen. Eine Empfehlung für oder gegen eine Organspende wurde von den Studierenden mit Absicht nicht gegeben. Sie möchten lediglich so umfassend aufklären, dass jeder selbst am Ende einen Standpunkt pro oder contra Organspende einnehmen kann.  Diesen sollte er seinen Angehörigen oder engen Freunden dann am besten auch mitteilen, damit diese, im wirklich seltenen Fall eines irreversiblen Hirnfunktionsausfalls, helfen, den eigenen Willen umzusetzen.

Die Veranstaltung war sehr informativ und die Studierenden nahmen sich danach noch Zeit auch den Kollegen Rede und Antwort zu stehen. Für die kommenden Jahrgänge der Sek II sollen im Zuge des Ethik- und Religionsunterrichts weitere Aufklärungsveranstaltungen dieser Art stattfinden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Mainzer Mitgliedern von http://aufklaerungorganspende.de/ für ihre Vorträge!

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