Infos für Interessierte der 4ten Klasse:
Im Gymnasium Taunusstein habt Ihr ab dem 5. Schuljahr das Fach Biologie.
Als Biologen sind wir Forscher, die sich ihre Umwelt anschauen und versuchen zu begreifen, nach welchen Regeln Lebewesen funktionieren.
Natürlich gibt es ganz unterschiedliche Lebewesen, wie zum Beispiel Pflanzen und Tiere und doch haben diese Gemeinsamkeiten. So brauchen beide Gruppen von Lebewesen Wasser um zu überleben. Auch müssen beide Gruppen von Lebewesen Gase ein und ausatmen. Spannenderweise sind die Gase, die Pflanzen abgeben, genau die Gase, die Tiere zum Überleben benötigen, und umgekehrt. Das bedeutet, dass alle diese Lebewesen voneinander abhängig sind und sich gegenseitig beeinflussen.
Um Euch einen einfachen und spannenden Zugang zu diesen Themen zu ermöglichen, fangen wir in der 5. Klasse damit an, zunächst zwei Tiere zu vergleichen, die die meisten von Euch kennen.
Wir schauen uns an, wie diese Tiere aufgebaut sind, von außen wie auch von innen. Dazu haben wir Modelle, so dass wir keine echten Tiere für unsere Studien verletzen müssen. Sowieso geht es uns darum, dass wir ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse der unterschiedlichen Tiere bekommen, um zum Beispiel beurteilen zu können, ob ein Hund oder eine Katze für uns als Haustier in Frage kommt.
Nachdem wir uns mit dem Körperbau von diesen beiden Haustieren beschäftigt haben, kommen andere Tiere, der Mensch und Pflanzen hinzu. Und wieder ist die Frage: Was ist gleich beziehungsweise ähnlich und was ist anders und vor allem: WARUM ist das so?
Wenn Ihr also zu uns kommen wollt, dann hoffen wir, dass Ihr sehr neugierig seid und möglichst viele Fragen zum Funktionieren der Welt mitbringt. Alle Fragen werden wir euch nicht beantworten können. Aber mit etwas Glück zeigen wir euch wie man forscht und ihr gebt uns in einigen Jahren die Antworten auf die Fragen, die wir heute noch nicht beantworten können.
Hund
Katze
Außer Biologie gibt es noch weitere Naturwissenschaften, die Ihr in den folgenden Jahren zusätzlich zu Biologie als Fächer bekommt. Das sind Physik und Chemie. Wenn Ihr Euch nun fragt, warum braucht man denn drei naturwissenschaftliche Fächer, wenn Ihr in der Grundschule doch alles in NAWI behandelt, dann liegt das daran, dass wir nun beim Forschen noch genauer hinschauen und noch tiefer verstehen wollen, wie alles zusammenhängt. Und ein guter Naturwissenschaftler benötigt Wissen aus allen drei Gebieten.
Was unterscheidet die drei Naturwissenschaften:
Man kann das recht gut mit der Untersuchung eines Eies erklären:
Wenn man ein rohes Ei aus etwa zwei Meter Höhe fallen lässt und beobachtet, was passiert, dann ist das Physik. (Platsch)
Nimmt man das was beim Physikexperiment herausgekommen ist, legt es in eine Pfanne und erhitzt es, dann macht man Chemie. (Brutzel)
Und wenn man ein Ei eine Weile warm lagert und hin und wieder vorsichtig dreht, dann kann es passieren, dass es von alleine kaputt geht und ein Küken aus den Eierschalen krabbelt, dann ist das Biologie. (Piep)
Quellen: Eichhörnchen, Hund und Katze eigene Bilder. Küken Bild: Pixabay (lizenzfrei)
Biologie in der Sekundarstufe I
Aufgaben und Ziele des Faches Biologie
Aufgabe der Biologie ist es, auf der Grundlage der Rahmenrichtlinien Basiswissen zu vermitteln, das so strukturiert sein muss, dass es ständig erweitert und vertieft werden kann. Im Zentrum des Unterrichtes steht eine Fragestellung, die durch naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsmethoden (Beobachten – Fragen – Vermuten – Überprüfen), gelöst wird.
Schwerpunkte des Faches an unserer Schule
Schwerpunkte unseres Faches bilden die Gesundheitserziehung und Prävention. (siehe auch Profil Prävention). Dabei ist es unser Ziel, regelmäßig wiederkehrende Angebote gerade zur Suchtprävention zu entwickeln. In der Jahrgangsstufe 5 beginnen wir mit der Ernährungserziehung. Ein Jahr später findet ein Projekttag zur Prävention von sexuellem Missbrauch statt. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ist dabei von besonderer Bedeutung.
Methoden
Um Methodenvielfalt zu ermöglichen, kooperieren die Kolleginnen und Kollegen jahrgangsweise in Teams, sodass auch aufwändige Unterrichtsvorhaben regelmäßig durchgeführt und optimiert werden können. Das Kennen lernen und Einüben verschiedener Methoden, um Lerninhalte besser zu erschließen und zu festigen, ist ein Schwerpunkt an unserer Schule. Unser Fach leistet dazu in den einzelnen Jahrgängen folgende Beiträge:
- Verschiedene Formen der Gruppenarbeit, fast immer mit praktischen Übungen und einfachen Experimenten (Lernen an Stationen, Gruppenpuzzle, Jahresarbeit mit Präsentation) ab Klasse 5.
- Der Umgang mit Informationen (Beschaffen, Aufbereiten, Präsentieren), auch durch Einsatz elektronischer Medien wird in allen Jahrgangsstufen geübt.
- Erstellen von Protokollen in Klasse 5.
- Referatgestaltung in Klasse 6.
- Langzeitbeobachtung – das „Baumprojekt“ in Klasse 7.
Angewandt werden o. g. Methoden im Unterricht z. B. beim Lernen an Stationen (z. B. zu Säugetieren, dem menschlichen Körper, gesunde Ernährung), bei Gruppenpuzzles (z. B. zum Thema Vogelflug), bei Schülervorträgen (z. B Vorstellen einer Tierart) und in Diskussionsrunden (z. B. zur Massentierhaltung in Klasse 9), aber auch in besonderen Veranstaltungen z. B. dem Haustiernachmittag und dem gesunden Frühstück in Klasse 5.
Außenkontakte
Durch das Nutzen von Außenkontakten soll Praxisbezug hergestellt und Freude am Fach geweckt werden – der Unterricht interessanter und lebensnaher gestaltet werden.
Genutzt werden:
Projekttag
- In Kooperation mit der Beratungsstelle Wildwasser Wiesbaden e. V. zur Prävention von sexuellem Missbrauch in Klasse 6.
Einladung von Experten
- AIDS-Beratung Klasse 9 ( Gesundheitsamt ).
Exkursionen
- Dialog im Dunkeln Klasse 9.
- Informationen zu legalen und illegalen Drogen (Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe) Klasse 9.
- Besuch des Senckenbergmuseums in Frankfurt Klasse 7.
- zweitägiger Aufenthalt im Biosphärenhaus in Fischbach, Klasse 7.
Biologie in der Sekundarstufe II
Aufgaben und Ziele des Faches in der Oberstufe
Die enormen Entwicklungen der Biowissenschaften sind für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft von globaler Bedeutung und betreffen die Entschlüsselung und Funktionsanalysen der Genome von Lebewesen, Aufklärung über die Leistungen des menschlichen Gehirns, ökologische Forschungen im Zusammenhang mit Umweltbelastungen, Ernährung der Weltbevölkerung, Bio- und Gentechnologie u.v.m..
Im Oberstufenunterricht hat das Fach die Aufgabe, ein solides Basiswissen zu vermitteln, damit unsere Schüler die Entwicklungen der Biowissenschaften sowie deren interdisziplinäre Vernetzungen verstehen, erklären und sachkompetente Positionen beziehen können.
Schwerpunkte des Faches in der Oberstufe
Die Vermittlung, der im Lehrplan zur Erlangung der allgemeinen Hochschulreife geforderten Inhalte, steht im Zentrum der unterrichtlichen Bemühungen. Die enorme Stofffülle verlangt hier von Lehrern und Schülern ein stringentes Arbeiten, das trotzdem viel Raum für experimentelles Arbeiten, Exkursionen sowie mündige Diskussionen lassen muss.
Organisation
Biologie wird in der Oberstufe in Grund- und Leistungskursen unterrichtet. Entsprechend der Jahrgangsstufen und Schwerpunktsetzung schwanken die wöchentlichen Unterrichtsstunden in diesem Fach zwischen zwei Stunden im Jg.11 bzw. 10G bei G8, drei Stunden im Grundkurs der Jg.12/13 bzw. 11G/12G und 5-6 Unterrichtsstunden in den Leistungskursen. Die Kursthemen sind für alle Kurstypen gleich, werden aber in den Leistungskursen vertieft, erweitert und stärker experimentell unterstützt.
Methoden
Die verschiedenen Formen der Gruppenarbeit der Sekundarstufe I gehören weiterhin zur Unterrichtspraxis
- Lernen an Stationen (z.B. Feinbau der Zelle, Photosynthese)
- experimentelles, praktisches Arbeiten in Gruppen mit komplexeren Aufgabenstellungen und Versuchsdurchführungen
- Gruppenpuzzle mit inhaltlicher Arbeitsteilung
Einen besonderen Stellenwert räumen wir in der Oberstufe dem Präsentieren wissenschaftlicher Inhalte unter Einbezug gängiger Medien mit anschließendem Kolloquium ein.
Weiterhin entwickeln wir die Argumentierfähigkeit in Debattierrunden zu strittigen Themen der modernen Biologie (z.B. „Für und Wider der Stammzellentherapie“, „Transgene Lebewesen – Fluch oder Segen“, „ Baby nach Maß“, „Darwinismus – Erkenntnisse und Gefahren“).
Das Ringen um Erkenntnis ist nicht alleine einer ständigen Methodenvielfalt im Unterricht geschuldet, sondern Erkenntnis pflegt die Frucht arbeitstechnischer Konstanz und geistiger Konsequenz zu sein.
Darüber hinaus messen wir der Entwicklung des selbständigen Lernens in der Oberstufe große Bedeutung bei.
Somit werden die Schüler auf die Anforderungen des Abiturs, aber auch auf ein sicheres, kompetentes Auftreten im außerschulischen Raum vorbereitet.
Außenkontakte und Exkursionen
Viele Experimente und Projekte der Oberstufenbiologie sind heute mit sehr teurem Material- und Geräteaufwand verbunden. Um trotzdem praktische Einblicke in die Labortechniken der modernen „Life-Sciences“ sowie die vielfältigen Arbeitsgebiete der angewandten Biologie zu ermöglichen, legen wir Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit Universitäten, Forschungslaboratorien und biologisch orientiert arbeitenden Firmen.
Abhängig von inhaltlichen Zusammenhängen und terminlichen Exkursions-möglichkeiten sind wir mit unseren Leistungskursen regelmäßig zu Gast u.a. im/bei
- Schülerlabor von Sanofi-Aventis (Bereich Gentechnik)
- Schülerlabor der Universität Mainz (Biochemie und Molekulargenetik)
- Schülerprojekttagen der Universität Heidelberg ( zu aktuellen Themen der Krebsforschung, Gentechnik…)
- Institut Fresenius und Institut Gobio ( Gewässerökologie, angewandte Biologie)
- Zoo Frankfurt ( Verhaltensbiologie bei Primaten)
- Naturkundlichen Museum (Bereich Evolution)