Musik

Aufgaben und Ziele des Faches Musik

Aufgaben und Ziele des schulischen Musikunterrichts sind in den verbindlichen Lehrplänen dargelegt:

Aufgabe des Musikunterrichts im gymnasialen Bildungsgang ist die Entwicklung und Förderung eines qualifizierten und differenzierten Umgangs der Schülerinnen und Schüler mit Musik. Der Musikunterricht soll die Freude und das Interesse an  der Musik wecken und erhalten und vielfältige Möglichkeiten zu ihrer individuellen und gemeinschaftlichen Aneignung  eröffnen. Die Schülerinnen und Schüler sollen eine Vielzahl unterschiedlicher Erfahrungen im Umgang mit Musik sammeln, musikbezogene Fertigkeiten und Fähigkeiten ausbilden und fachliche Kenntnisse erwerben.

Musikunterricht übernimmt im schulischen Fächerkanon eine wichtige Rolle bei der Herausbildung und Entwicklung von Elementen der ästhetischen Bildung wie Sensibilität, Phantasie, Kreativität und Urteilsvermögen. (…)

Angesichts der nahezu ständig verfügbaren und unüberschaubaren Vielfalt von Musik soll der Musikunterricht den Schülerinnen und Schülern Orientierungshilfen geben und sie zum selbstständigen, sachkundigen und reflektierten Entscheiden und Handeln befähigen. (…) Im Hinblick auf die zunehmende Kommerzialisierung der Musikkultur ist die mündige Selbstbestimmung der Schülerinnen und Schüler ein zentrales Anliegen des Musikunterrichts. (…)

In der gymnasialen Oberstufe leistet das Fach Musik seinen Beitrag zur Allgemeinbildung, zur Studierfähigkeit und zur Wissenschaftspropädeutik. Der Musikunterricht ermöglicht – wenn auch nicht vorrangig – eine Berufsfeldorientierung auf den Gebieten der künstlerischen Musikausübung, der Musikwissenschaft, des Musikhandwerks und der Musikwirtschaft.

(Lehrplan Musik, Gymnasialer Bildungsgang, Jahrgangsstufen 5 bis 13 ebenso wie Jahrgangsstufen 5G bis 12G, Hessisches Kultusministerium 2005)

Didaktisch-methodische Grundlagen

Der Unterricht im Fach Musik baut auf verschiedene Zugangswege, sodass Lernen hier in besonderem Maße auf unterschiedlichen Ebenen – neben der kognitiven verstärkt auf der affektiven und psychomotorischen – erfolgt. So spielt neben der Musikbetrachtung und -analyse die Musikpraxis eine entscheidende Rolle. Grundelemente der Musik, angefangen bei Notation bis hin zur Formenlehre, verknüpfen sich dabei sowohl mit dem betrachtenden wie auch dem praktischen Arbeitsbereich, da sie Ergebnis des einen und Voraussetzung des anderen gleichermaßen sind. Den drei für die Sekundarstufe I vorgegebenen Arbeitsbereichen „Musikpraxis“, „Musik hören und betrachten“ und „Elemente der Musik ableiten und anwenden“ stehen in der Sekundarstufe II die fünf Arbeitsbereiche „Musikgeschichte“, „Musiktheorie“, „Musikbetrachtung“, „Musikpraxis“ und „Lebenswelt Musik“ gegenüber. (Vgl. o.g. Lehrplan Musik)

Inhaltliche Schwerpunkte in den verschiedenen Jahrgangsstufen (G8)

Sekundarstufe I:
5. Klasse:
Lieder
Alltagswelt Musik
Musik – Bewegung – Szene
Musik – Instrument – Klang
Begegnung mit Komponisten I

6.Klasse:
Lieder und Tänze aus verschiedenen Ländern
Neue Musik und Experimente
Geschichten – Bilder – Musik
Musikalisches Formen und Gestalten I
Begegnung mit Komponisten II

7. Klasse:
Songs in Rock und Pop
Darstellende Musik
Musikalisches Formen und Gestalten II

9. Klasse:
Lieder als Ausdruck menschlicher Erfahrungen
Musik und Medien
Musik und Tanz
Musiktheater
Musik als Spiegel ihrer Zeit

Sekundarstufe II:
E-Phase:
Spektrum Musik – Grundlagen, Kompensation, Orientierung

Q1/Q2:
Musikalische Formgestaltung – objektorientierter Aspekt
Musik im Umfeld der Künste – fachübergreifender Aspekt

Q3/Q4:
Musik in geschichtlichen und gesellschaftlichen Bezügen – historisch-soziologischer Aspekt
Musik erleben und Musik verstehen – subjektorientierter und rezeptionsorientierter Aspekt

Musikunterricht am Gymnasium Taunusstein

Für das Fach Musik sind nach dem Lehrplan für G8 in den 5. und 6. Klassen je zwei Wochenstunden, im 8. Schuljahr eine und im 9. Schuljahr wieder zwei Wochenstunden vorgesehen.

Im Rahmen des Wahlunterrichts (WU) bieten wir verschiedene Musik-AGs an: die Gitarren-AG (für alle Altersstufen), den Jugendchor (ab Klasse 7), die Musical-AG (Klassen 5-6), das Juniororchester (für alle Klassenstufen).

Der Unterricht in der Sekundarstufe II sieht zwei Stunden in der Einführungsphase vor sowie dreistündige Grund- oder fünfstündige Leistungskurse in der Qualifikationsphase. Die Schülerinnen und Schüler wählen zu Beginn der Sekundarstufe II zwischen den Fächern Musik, Kunst und Darstellendem Spiel.

Inhaltlich wird am Gymnasium Taunusstein neben der Wissensvermittlung im Fach Musik ein besonderer Wert auf das praktische Musizieren gelegt – dazu müssten allerdings die räumlichen Gegebenheiten sowie deren Ausstattung noch deutlich verbessert werden. Stärker als im regulären Unterricht kann der Praxisschwerpunkt in freiwilligen Arbeitsgemeinschaften den Interessen und Begabungen der Schülerinnen und Schüler entgegenkommen. Solche AGs werden in der Regel einen Instrumental-Einzelunterricht nicht ersetzen, können aber einerseits Interesse wecken ein Instrument zu erlernen, andererseits das gemeinschaftliche Erlebnis des Musizierens fördern.

Wir bereiten derzeit eine Zusammenarbeit mit diplomierten Instrumentallehrern vor, die im Nachmittagsbereich in den Räumen der Schule unterrichten – die Vielfalt des AG-Angebots im musikalischen Bereich sollte ausgebaut werden.

Auch wenn nur ein sehr geringer Prozentsatz der Schülerinnen und Schüler mit Musik in irgendeiner Form im späteren Leben beruflich zu tun haben wird – im Freizeitbereich spielt Musik für nahezu jeden Menschen eine Rolle, selbst wenn es sich im Einzelfall lediglich auf den Aspekt der Rezeption beziehen sollte. In der unendlichen Vielfalt der Musikstile liegen Aufgabe und Chance zugleich, Schülerinnen und Schüler einerseits mit dieser Vielfalt bekannt zu machen, sie andererseits zur Toleranz zu erziehen, den Musikgeschmack anderer, der nicht dem eigenen entspricht, zu respektieren und nicht einfach abzuwerten.

Musik ist in vielfältiger Weise mit anderen Kunst- oder auch kommerziellen Bereichen verbunden, sodass sich fächerübergreifende Projekte anbieten: So gibt es beispielsweise Verknüpfungen von Musik und Malerei sowie Musik und Sprache oder Musik als Filmmusik und Musik in der Werbung. Musik und Kunst, Musik und Deutsch, Musik und Fremdsprache, Musik und Theater, Musik und Bewegung/Tanz – Verbindungen sind in vieler Hinsicht möglich und von der Fachschaft Musik ausdrücklich erwünscht.

Es liegt darüber hinaus nahe, dass die Musik im schulischen Leben ihren Platz hat, z.B. bei Aufnahme- oder Entlassungsfeierlichkeiten. Neben solchen Anlässen finden auch eigenständige Konzerte statt, in denen die Ausführenden präsentieren können, was sie in den Musik-AGs aber auch im privaten Musikunterricht geprobt haben. Dazu gehören das jährliche Weihnachtskonzert in der evangelischen Kirche St. Peter auf dem Berg in Bleidenstadt wie auch die Schulhauskonzerte oder Auftritte der Musical-AG.

Das Erleben von Musik wird schließlich auch in besonderer Form durch Konzertbesuche o.ä. gefördert. Besuche im Staatstheater Wiesbaden und der Sinfoniekonzerte im Kurhaus finden bereits in der Sekundarstufe I regelmäßig aber auf freiwilliger Basis statt. In der Oberstufe sind Konzertbesuche verpflichtender Teil des Lehrplans. Die aktuelle Entwicklung des Musikmarktes mit seinen technischen Möglichkeiten einerseits und seinen wirtschaftlichen Problemen, wie z.B. den Folgen des Raubkopierens, andererseits, stellt ebenfalls einen wichtigen Teil der Musikerziehung dar.

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