Planlos im Spiel-Was ist WIWAG?

Unsere Schule hat auch in diesem Jahr das jährliche Planspiel für die Schüler*innen der 12. Klasse veranstaltet. Während die jüngeren Jahrgänge an diversen Projekten arbeiteten, haben unsere Mitschüler vom 17.07.-20.07. als eigen kreierte Unternehmen mehrere Geschäftsjahre simuliert. Zudem wurde dieses Geschehen von unserem Presseteam begleitet, dokumentiert und kritisiert.

Vor dem tatsächlichen Start der Planspielwoche haben die Politik und Wirtschaftslehrkräfte ihr Vertrauen in einige Schüler*innen gelegt und diese als CEOs benannt. Die ernannten Geschäftsführer*innen wählen im Anschluss Mitschüler*innen für ihr Team aus. Jeweils vier dieser Teams werden je einer Lehrkraft zugewiesen, wodurch drei separate Spielgruppen hervorgehen.

Zu Beginn der Planspielwoche werden innerhalb der Teams die zur Verfügung stehenden Rollen vergeben. Bei WIWAG gibt es neben den bereits existierenden CEOs die Finanzchef*innen (CFO), die Marketingchef*innen (CMO), die Produktionsleitenden (COO) sowie die Personalchef*innen (CHRO). Innerhalb einer Spielgruppe wird sich auf ein Produkt geeinigt, welches die Unternehmen verkaufen. Jedes Team erstellt im Anschluss seine Marke, natürlich mit Namen und einem Logo. Damit konnte das Spiel beginnen.

Freude und Verzweiflung-ein Wechselbad der Gefühle

Im Verlauf der vier Tage nutzen die Unternehmen verschiedene Strategien und Vorgehensweisen, um den größten Gewinn zu erzielen. Pro Tag wird dabei ein Geschäftsjahr simuliert – angefangen im 11. Geschäftsjahr.

Anfangs hat jedes Unternehmen die gleichen Marktanteile. Auch die Chancen sind gleich. Am Ende jedes einzelnen Jahres werden die Ergebnisse der Gruppen vorgestellt. Diese beinhalten die Marktanteile, den Jahresgewinn, die Lagerplätze, den Jahresumsatz, die Nachhaltigkeit sowie die Absatzmenge und die Bruttolöhne. In den ersten Jahren beziehen sich diese Werte lediglich auf das Inland, im 14. Geschäftsjahr kommt jedoch noch das Ausland dazu, welches einen anderen externen Konkurrenten mit sich bringt.

Die Ergebnisse der einzelnen Gruppen variieren stark. Während manche durchgängig an der Spitze sind, werden andere zur Verzweiflung getrieben. Ein hoher Jahresfehlbetrag ist bei vielen Gruppen der Fall, andere hingegen sind deutlich im Jahresüberschuss. Ob in gewissen Bereichen zu viel oder zu wenig investiert worden ist, erfahren die Gruppen erst bei der Bekanntgabe der Ergebnisse. Nach dieser können sie ihre Strategie ändern und versuchen, ihre Zahlen zu verbessern.

Die Bedeutung der vierten Gewalt – Welche Rolle kommt der Presse zu?

Rechenschaft ablegen. Dazu verpflichten sich Wirtschaftsakteure in Interaktion mit der berühmt-berüchtigten vierten Gewalt. Ohne Presse geht die Transparenz ökonomischer Prozesse gegenüber der Öffentlichkeit unwiederbringlich verloren.  Man würde im Dunkeln tappen, sich blindlinks im Höhlengewölbe Wirtschaft seinen Weg vorwärts bahnen – ohne Einsicht und Orientierungsmöglichkeit. Während des Planspiels erfüllen wir, als allsehendes Auge der Öffentlichkeit, daher eine unerlässliche Schlüsselfunktion. Wir sorgen dafür, dass Intrigen, Nepotismus und Korruption ans Tageslicht gebracht werden. In Ermangelung einer breiteren Öffentlichkeit wirken wir als Resonanzmedium.

Wo sich Schwachstellen offenbaren, schlagen wir gnadenlos in die Kante, um unseren Unternehmen einen Anreiz zur Verbesserung zu bieten. Als “Salz in der Suppe”, bezeichnet uns Frau Weven, unsere getreue Verlegerin. Außerordentliches Potential stellen wir hingegen auch nicht unter den Scheffel. “Ehre, wem Ehre gebührt”- Das ist unsere Devise. Ein besonders gelungener Werbespot wird im Laufe der letzten Planspielwoche dementsprechend genauso gewürdigt wie das solide Produktionskonzept der allermeisten Betriebe.

Wenngleich unser Arbeitsethos die faktische Richtigkeit sämtlicher Artikel vorschreibt – ein Grundsatz, dem wir uns mit Leib und Seele verschrieben haben – ist der Vorwurf der “Lügenpresse” bei Weitem keine Seltenheit. “Don´t shoot the messenger” ist an dieser Stelle nur zu oft vernachlässigt worden. So ist es unter anderen am dritten Tag der Planspielwoche zu einer hitzigen Auseinandersetzung mit dem stellvertretenden Gruppenkopf des Step Ahead Konzerns gekommen, was das Recht am eigenen Bild betroffen hat. Dass das damit assoziierte Einspruchsrecht für Personen der Zeitgeschichte (d.h. des öffentlichen Lebens) keine Geltung besitzt, ist also kurzerhand zum Aufhänger unseres Antwortartikels erkoren worden. Nein, wir sind im erbitterten Kampf gegen die rechtswidrige Zensur wehrhaft geblieben!

Dennoch gibt es auch Gruppen, in denen die Firmenleitung uns mit betonter Offenheit begegnet ist. Wasser, Kaffee und Kekse hat man uns hierbei förmlich hinterhergeworfen. Diese gastfreundschaftliche Haltung geht jedoch häufig mit einem spezifischen Eigeninteresse einher. Wer sich mit der Presse gutstellt, meint, mit positiver Berichterstattung rechnen zu dürfen. Ein Irrtum, keine Frage. Wir mögen vielleicht das Wort “Presse” im Namen tragen, doch erPRESSbar sind wir unabhängigen Journalisten um keinen Preis!

 

Werbespot

 

„Die Pfeifer Group“ – ein Unternehmen des WIWAG Planspiels

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