Ray Krone zu Gast in der Klasse 9a

RayKroneKLZu Unrecht verurteilter ehemaliger Todeskandidat zu Besuch im Gymnasium Taunusstein

Der 57-jährige Postbote Ray Krone aus dem US-Staat Pennsylvania saß zehn Jahre unschuldig im Gefängnis von Arizona, davon drei Jahre in der Todeszelle, aufgrund angeblicher Entführung, Vergewaltigung und anschließendem Mord an einer Frau.

Unsere Katholische Religions- und Musiklehrerin Gabi Uhl engagiert sich seit Jahren gegen die Todesstrafe in den USA und hat uns das Gespräch mit Ray Krone ermöglicht. Er besuchte uns, die Klasse 9a und die katholischen Schülerinnen und Schüler der 9b, schließlich am Freitag, den 12.12.2014, im Gymnasium Taunusstein und erzählte uns seine Geschichte.

Die Verhaftung am 31.12.1991 kam für Krone sehr unerwartet, da er sich keiner Schuld bewusst war. Trotz mangelnder Beweise war das Gericht der festen Überzeugung, dass er der Täter sei. Er wurde zweimal verurteilt: Einmal zur Todesstrafe. Ein zweites Mal zu über 40 Jahren Haft.

Während seiner Zeit in der Todeszelle bekam er kein einziges warmes Essen und musste täglich um sein Leben fürchten. Nach der zweiten Verurteilung hieß es, er müsse mindestens 46 Jahre im Gefängnis verbringen, um auch nur die Chance haben zu können, freigelassen zu werden.

Durch eine DNA-Probe wurde schließlich die Unschuld Ray Krones festgestellt und er wurde als einhundertster zu Unrecht beschuldigter US-Bürger aus der Todeszelle entlassen.

Zu uns meinte er, wir haben die Möglichkeit eine bessere Welt zu schaffen und sollen diese nutzen. Und er hat Recht: Wir, aber auch alle anderen Menschen, können sich dafür einsetzen, dass keiner mehr unschuldig ins Gefängnis muss. Krones Meinung zur Todesstrafe ist klar: „Der Staat darf niemanden töten. Er darf sich nicht auf dasselbe Niveau begeben wie ein Mörder, der sich herausnimmt,  über Leben und Tod zu entscheiden.“

1Doreen Maier (9a), Sarah Bosenius (9a)

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