Schüleraustausch Ecuador 2016-17

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Vom 10.12.16 bis zum 26.01.17 besuchten 6 Schüler der 9. Klasse des Gymnasiums Taunusstein die Deutsche Schule Stiehle Cuenca in Ecuador.

Nachdem die ecuadorianischen Austauschschüler im Herbst 2016 für acht Wochen in Deutschland gewesen waren, flogen wir am 10.12.16 nach Ecuador. Der Flug ging mit Klm über Amsterdam nach Guayaquil. Dort kamen wir gegen Abend an und wurden von unseren Austauschgeschwistern zusammen mit ihren Familien am Flughafen abgeholt. Alle waren sehr aufgeregt und auch ein bisschen schüchtern, da wir die Familien dort zum ersten Mal kennen lernen sollten. Nachdem wir uns alle begrüßt und das erste gemeinsame Foto gemacht hatten, fuhren alle Austauschüler mit ihren Gastfamilien circa 3 Stunden von Guayaquil nach Cuenca.

Schule in Ecuador
Am ersten Schultag wurde uns die Schule vorgestellt und es war total spannend. Die Schule in Cuenca unterscheidet sich sehr vom Gymnasium Bleidenstadt. So ist bereits der Weg zur Schule komplett anders. Wir wurden dort jeden Tag mit einem Kleinbus, in den ca. 12-15 Schüler passen, von Zuhause abgeholt. Um in die Schule herein zu kommen, fahren die Busse durch ein Tor. Dort werden sie von einem Wachmann registiert, damit keine fremden Personen in die Schule kommen können.

Die Schule sieht von außen auch ganz anders aus als eine deutsche Schule. So ist um die komplette Schule ein Zaun gespannt und an den Eingängen stehen Pförtner. Die Klassenräume sind auch ganz anders, da es keine Flure in dem Sinne gibt, sondern die Räume von draußen über eine Art Balkon betreten werden. Generell ist vieles draußen. So sind sowohl die Mensa als auch die Turnhalle nach allen Seiten hin offen. Zwar gibt es ein Dach, aber keine Wände. Allerdings findet der Sportunterricht sowieso meist auf dem Sportplatz statt.

Die Art und Weise, wie der Unterricht abläuft, ist ebenfalls nicht vergleichbar mit dem Unterricht in Deutschland. So werden die Schüler, wenn sie sehr viel stören, auch mal vor die Tür geschickt. Und das passiert recht häufig! Die Fächer, die die Ecuadorianer auf Deutsch haben, sind Biologie, Geschichte und Deutsch. In diesen Fächern ist der Unterricht sehr anspruchsvoll und man kann diesen eigentlich nicht mehr als Fremdsprachenunterricht bezeichnen. Dort werden die Schüler auch von deutschen Lehrern unterrichtet.

Nachdem der Unterricht zu Ende war, fuhren wir wie am Morgen alle mit den Bussen zurück nach Hause. Danach haben wir uns oft mit Freunden getroffen oder mit der Familie Zeit verbracht.

Nach der ersten Schulwoche verbrachten alle Austauschschüler das Wochenende mit ihren Familien. Manche gingen in den Nationalpark Cajas, andere fuhren zu den zweiten Häusern der Familien. In Ecuador haben viele wohlhabende Familien ein weiteres Haus auf dem Land und dort verbringen sie am Wochenende Zeit. Während wir in der ersten Woche noch Probleme hatten, uns mit den Familien zu verständigen, wurde dies mit der Zeit immer besser.

Weihnachtsferien in Ecuador
Am Ende der zweiten Schulwoche fingen die Weihnachtsferien an. Normalerweise haben die Schulen in Ecuador nur eine Woche Weihnachtsferien, aber die Deutsche Schule Stiehle hat die Ferien in etwa so, wie die Schulen in Deutschland. Weihnachten ist in Ecuador sehr unterschiedlich im Vergleich zu Deutschland. Am 24. Dezember schauen sich viele Familien nachmittags die sogenannte Christparade an. Diese ist vergleichbar mit Fasching. Es gibt auch einen Umzug, der fast durch die ganze Stadt läuft, und die Menschen auf den Umzugswagen sind mit Engels- oder Hirtenkostümen verkleidet. Außerdem verteilen sie auch Süßigkeiten.

Am Abend des 24. wurde in vielen Gastfamilien zusammen gegessen und danach gewichtelt. Nach dem Wichteln haben wir noch Gesellschaftsspiele gespielt. Der 25. und 26. Dezember wird in den meisten Familien in Ecuador nicht mehr gefeiert.

Nach Weihnachten sind viele Gastfamilien mit uns in den Urlaub gefahren. Viele reisten an die verschiedene Strände Ecuadors, aber manche auch in den Amazonas oder nach Quito. Quito ist die Hauptstadt Ecuadors.

In den jeweiligen Urlaubsorten wurde meistens auch Silvester gefeiert – für uns eine ganz andere Erfahrung als Silvester in Deutschland. Am 31. Dezember gibt es die Tradition, über ein kleines Feuer zu springen, da man so seine Sünden im vergangenen Jahr lassen und diese nicht mit in das neue Jahr nehmen soll.

Am Silvester-Abend sind viele Familien in das Stadtzentrum der jeweiligen Stadt gegangen. Dort haben sie sich die Neujahrsparade angeguckt. Auch gab es viele Essenstände an den Straßen sowie eine Bühne auf der Musik gespielt wurde. Viele Menschen hatten weiße Kleidung an, da dieses ein Brauch in Ecuador ist. Um 24 Uhr wurde dann, so wie in Deutschland auch, das neue Jahr mit Raketen begrüßt. Außerdem ist es in Ecuador ein Brauch, Puppen aus Pappmaché zu verbrennen, da dieses Glück bringen soll. Die Puppen werden vor Silvester entweder selbst gebastelt oder man kann sie an der Straße kaufen. Pappmaché Puppen

Die letzten drei Wochen des Austausches
Nach den Ferien fing die Schule wieder an. Am ersten Wochenende traf sich die Hälfte der Austauschüler um gemeinsam ein typisches ecuadorianisches Gericht– Cuy – zu essen. Cuy wird in Ecuador mit einem Grillspieß am offenen Feuer zubereitet. Man isst es an Familienfesten. Es schmeckt in etwa wie Hühnchen. Außerdem gibt es sehr viele verschiedene Zubereitungsarten, aber in eigentlich allen Fällen wird es mit Reis gegessen. Generell gibt es in Südamerika fast zu jeder warmen Mahlzeit Reis.

In der letzten Schulwoche haben alle Schüler noch sehr viel Zeit mit ihren Familien verbracht. An einem Tag sind wir mit Frau Peña, der Lehrerin aus Ecuador, Gastgeschenke einkaufen gegangen.
Am Donnerstag, den 26.01.17 sind wir zurück nach Deutschland geflogen. Der Abschied fiel allem sehr schwer, da wir unsere Gastfamilien, unsere Austauschgeschwister, neue Freunde und vieles mehr vermissen werden.

Teilen