Intercambio 2012 – Von spanischer Gemütlichkeit und Kinderliedern
Am 16.04.2012 war es endlich so weit: Voller Vorfreude traf sich unser Spanischkurs mit unseren Lehrerinnen Frau Fritsche und Frau Rauch am Flughafen in Frankfurt, um nach Caldes de Montbui, Spanien, zum diesjährigen Austausch zu fliegen. Aufgeregt stiegen wir in das Flugzeug. Endlich würden wir all die Leute kennen lernen, mit denen man sich – dank modernster Kommunikationstechnik – schon so viel unterhalten hatte! Mit einer Stunde Verspätung kamen wir schließlich in Barcelona an und wurden von unseren Austauschschülern mit viel Lachen und Schildern mit unseren Namen begrüßt. Anfängliche Schüchternheit wurde schnell überwunden und in den gastfreundlichen Familien fühlte man sich bei gutem Essen und viel Fürsorglichkeit sofort zu Hause.
Dann ging der Spaß erst richtig los: in den folgenden Tagen besuchten wir die Städte Tarragona, Girona und das griechische Empuries, was durchaus interessant war, durch die zu langen Führungen in teilweise unverständlichem Spanisch dann aber doch etwas langweilig wurde. Eines der Highlights unseres Austauschs war definitiv der Strand von Tarragona, an dem wir alle zusammen viel lachten und viele Erinnerungsfotos machten. Auch die Tage in der Escola Pia, die Schule unserer Austauschpartner, waren sehr schön. Wir gestalteten zum Beispiel den Englischunterricht für die 7. und 8. Klassen und hatten bei verschiedenen Aktivitäten mit unseren Partnern viel Spaß. Wir waren alle überrascht, wie schnell man sich doch an die Sprache gewöhnt und wie rasch man dazulernt. Schon nach wenigen Tagen verstanden wir viel mehr als nur die anfänglichen Satzfetzen und allmählich verstand man auch all die Fragen, auf die wir zu Beginn nur lächelnd nickend geantwortet hatten ohne zu wissen, worum es überhaupt ging.
Es lässt sich sagen, dass wir alle gute Freunde in unseren Austauschpartnern gefunden haben und am Wochenende, das viele von uns mit Ausflügen nach Barcelona, die nähere Umgebung oder mit Familienbesuchen verbrachten, verstärkten sich die Freundschaften. Für Heimweh blieb kaum Zeit, denn ständig waren wir zusammen. Ob Eis essen oder auf dem Spielplatz herumalbern – alles machten wir gemeinsam. Kinderspiele und Lieder wie „If you‘re happy and you kow it, clap your hands“ entwickelten sich zum absoluten Renner. Größtenteils entwickelten wir uns zu Fans für den Fußballclub FC Barcelona und wir schauten alle zusammen DAS Spiel: Madrid gegen Barcelona. Leider verlor Barça dieses wie auch das darauffolgende Spiel, was vor allem den Spaniern in der Seele weh tat, ist Madrid doch der „Erzfeind“ des Clubs. Überhaupt lernten wir viel über die Verbundenheit unserer Gastgeber zu Katalonien, der Region, in der wir wohnten und dazu einige Brocken der katalanischen Sprache, die die meisten Menschen dort viel lieber sprechen als das „normale“ Spanisch. Mit unseren patriotischen Partnern verbrachten wir noch einige schöne Tage, in denen wir das „Typisch Deutsche“, zumindest was Genauigkeit und Planmäßigkeit angeht, zu schätzen lernten. Denn egal, ob man zu spät war oder nicht, es hieß immer: „Tranquila, tenemos tiempo…“, was so viel heißt wie: „Nur mit der Ruhe, wir haben Zeit…“, und es wurde weiter geschlendert.
Auf unserer Abschiedsparty wurden letztendlich dann ebenso viele Tränen vergossen wie beim Abschied am nächsten Morgen am Bus. Es wurde gedrückt und geherzt, Mütter versprachen, dass wir immer willkommen sein würden und scherzhaft wurde ein letztes Mal „If you‘re happy and you know it…“, gesungen. Die Traurigkeit währte jedoch nicht lange, denn als wir im Bus saßen und winkten, hieß es von deutscher Seite aus: „Muchas gracias y hasta junio!“, was so viel heißt wie: „Vielen Dank und bis Juni!“. Denn dann geht der Spaß hier in Deutschland weiter und unser Klatschlied wird uns wieder jede Menge Freude bereiten…
Franziska Šimecki